Blitzsteuerung TTL (iTTL)

Blitzgerät

 

SB910

Schon seit ein paar Jahren ist in den grösseren externen Blitzgeräten wie SB800, SB900, SB910 etc. das Nikon CLS Creative Lighting System (Blitzsystem) eingebaut. Wenn man mit diesem Arbeiten will, braucht es eine Master Einheit und ein oder mehrere Remote (entfesselte, losgelöste) Blitzgeräte. Mit dem Master steuert man die anderen entfesselten Blitzgeräte. Was sind entfesselte Blitzgeräte? Darunter versteht man Blitze, die nicht im Blitzschuh der Kamera stecken. Und was steuert man mit dem Master genau? Man kann einfluss nehmen auf die Stärke des Blitzlichtes.

Dies geschieht in der Regel auf zwei Arten, manuell und via TTL. Auch diese Abkürzungen machen einem das Leben nicht leichter. Während man unter „Manuell“ sich vielleicht noch was vorstellen kann, sieht es bei TTL eher trist aus und spätestens da hört der Normalbürger auf sich mit Blitzlicht zu befassen. Aber wir lesen weiter, nicht wahr?

Manuell

Jeder Blitz kann 100% seiner elektrischen Ladung abgeben und man bekommt somit einen sehr hellen Blitz, quasi 100% an Leistung. Manuell kann man nun bestimmen, dass man zum Beispiel nur 80% der Blitzleistung will. Das kann man am Master einstellen und dieser gibt dann den Wert an den oder die Remote Blitzgeräte weiter.

TTL / iTTL (through the lens / durch das Objektiv)

Das ist eine Art Automatik. Was passiert da? Von unserem Auge nicht bemerkbar, senden alle Blitzgeräte  einen Messblitz aus. Die Kamera misst das einfallende Licht der Blitze durch das Objektiv und bestimmt dann, welcher Blitz mit welcher Leistung blitzen muss. Dieses Ergebnis übermittelt die Kamera dem Master und dieser den entfesselte Blitzgeräten. Erst dann blitzen die Blitzgeräte die nötigen Lichtmengen. Klar kann man die Lichtmengen in diesem Modus auch noch beeinflussen. Dies geschieht nicht wie bei „Manuell“ mit % Zahlen, sondern konkret mit Blendenstufen meistens in 1/3 Blendenstufen.

Infrarot Kommunikation

Der Master kommuniziert mit Infrarot Strahlen mit den entfesselten Blitzgeräten, ähnlich wie die Fernbedienung mit dem Fernseher. Das funktioniert in geschlossenen Räumen fantastisch, solange man das Blitzgerät nicht hinter einem Blitzzubehör versteckt (Schirm, etc.) Warum? Zwischen Master und den Remote Geräten muss zwingend Sichtkontakt herrschen. Ja, klar, sonst „sehen“ die Remote Geräte den Master nicht und verstehen somit nicht, was dieser ihnen mitteilen will. Im Freien gibt es weitere Hürden. Wenn die Sonne die Remote Geräte „blendet“, sehen diese den Master auch schlecht und diese blitzen entweder dann gar nicht oder fatal falsch. Es ist ein wenig Try and Error bis im Freien das Set funktioniert und man richtig gut belichtete Bilder im Kasten hat.

Funk Kommunikation

Als erstes gab es im Zubehör Sender- und Empfängereinheiten für die Auslösung der entfesselten Blitzgeräte. Bei dieser Lösung muss man an den entfesselten Blitzgeräte selber in den „Manuellen Modus“ gehen und die Blitzlichtleistung pro Gerät einstellen. Da legt man im Freien dann schon mal ein paar Meter zurück. Diese Technik stammt eigentlich aus der Studiofotografie. Dort muss man jedes Studioblitzgerät auch manuell einstellen.

Funk und TTL

Noch nicht so lange auf dem Markt und zum Teil schweineteuer sind nun Sender- und Funkeinheiten, die auch die TTL Informationen untereinander austauschen. Als Beispiel dienen hier die Sendereinheit MiniTT1 und die Empfänger/Sendeeinheit FlexTT5 der Marke PocketWizard. Die Sendereinheit MiniTT1 wird auf dem Blitzschuh der Kamera montiert.

 

TT1-NC_lbox

Auf die Empfängereinheit FlexTT5 werden die Blitzgeräte in den vorhandenen Blitzschuh gesteckt.

AF1vsSB900PocketWizard-4427

Auf die Sendeeinheit wird das Mastergerät in den vorhandenen Blitzschuh gesteckt.

Noch ein paar Worte über das Mastergerät: Das kann ein Blitzgerät (SB800, SB900, SB910) sein oder ein SU800 Remote Commander. Der kamerainterne Blitzmaster funktioniert in dieser Lösung nicht.

Anstatt mit Infrarot – Lichtwellen wird nun mit Funk kommuniziert. Mit dieser Lösung muss ich nicht mehr Rücksicht nehmen, dass zwischen der Mastereinheit und den entfesselten Blitzgeräten sichtkontakt besteht. Im Gegenteil, ich kann nun den Blitz hinter einem Schirm verstecken oder hinter der Mastereinheit oder im Freien im hohen Gras oder hinter einem Baum. Die Funkwellen finden ihren Weg und lösen zuverlässig aus. Auch spielt das blenden der Sonne keine Rolle mehr. Fazit: Es ist zwar eine teure Angelegenheit, macht aber den Set – Aufbau einfacher, flexibler und die Blitzgeräte werden zuverlässiger ausgelöst.

Wenn ihr einen Tripp nach Amerika nächstens macht, würde ich diese Dinger dort beschaffen (günstiger). In der Schweiz sind diese Geräte bei Digitec erhältlich (nach MiniTT1 und FlexTT5 suchen) und für die PocketWizard Produkte findet man in Youtube auch Videos. Dieses doch nützliche Zubehör gibt es auch für unsere Canon Freunde..

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