Vorteil Vollformat zum Crop Format Sensor

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Bild von Wikipedia

Letztens wurde ich gefragt, was den genau der Unterschied zwischen einer Crop Kamera und einer Vollformatkamera ist. OK, ich denke, er meinte nicht die Kamera an und für sich sondern den Sensor, der in der Kamera werkelt.

Zuerst einmal müssen wir hier die Begriffe erklären. Von einem Vollformat Sensor redet man, wenn er in seinen Dimensionen dem Kleinbildformat entspricht. Das entspricht die Grösse eines alten Negativs. Unter dem Crop Format versteht man ein Sensor, der in der Regel kleiner ist als das Kleinformat. Ein besonders häufiger Vertreter ist der sogenannte APS-C Sensor. Dieser hat bei Nikon den Crop Faktor von 1.5. Bei Nikon wird das Vollformat FX und das APS-C Format DX genannt.

Fakt ist: Das Vollformat FX hat eine grössere Sensorfläche als der kleinere DX APS-C Sensor. Um nicht Birnen und Äpfel zu vergleichen, gehen wir davon aus, das wir zwei Kameras, eine FX und eine DX, vergleichen, die eine Auflösung von sagen wir mal 24 Mio. Pixel  haben.

Eigenschaft FX DX Beschreibung
Bildqualität +
🙂

🙁
So ein Pixel auf dem Sensor, wenn DX und FX die gleiche Auflösung haben, hat ja auf dem FX Sensor mehr Platz und somit eine grössere Fläche. Eine grössere Fläche kann auch mehr Licht empfangen. Dieses Licht kann in Helligkeit und Farben besser analysiert und somit bestimmt werden. Somit minimiert sich das Bildrauschen, da Bildrauschen dann entsteht, wenn recht wenig Licht zur Verfügung steht. Das ist natürlich bei einer kleineren Fläche des DX Pixel eher der Fall. Der FX Sensor ist demnach lichtempfindlicher.
Signalrauschen +
🙂

🙁
Etwas ähnlich visuelles ist das Signalrauschen. Wenn ich mit den ISO Empfindlichkeitswerten nach oben gehe, dann pushe ich quasi den Sensor dazu, lichtempfindlicher zu werden. Der Sensor reagiert sehr sensiblel und da ein Sensor auch mit Strom betrieben wird, gibt es in dieser sensiblen Lage auch Fehlströme oder Störrungen, die sich als Bildrauschen auf ein Bild niederlegen. Je mehr Pixeldichte ich habe, können die Ströme der einzelnen Pixel sich gegenseitig stören.
Farben/Kontraste +
🙂

🙁
Farben empfindet man klarer und die geknipsten Bilder haben mehr Kontrast. Der Dynamikumfang ist meistens auch besser. Das sind zwar messbare Faktoren aber meistens sehr subjektiv auf einem Ausdruck wahrnehmbar.
Tiefenschärfe +
🙂

🙁
Das hat was mit dem Crop Faktor zu tun. Für die Tiefenschärfe gilt: Je näher man am Objekt ist, desto geringer ist die Schärfentiefe. Wenn ich mit einer DX den gleichen Ausschnitt mit demselben Objektiv fotografieren will, muss ich mich weiter vom Objekt fort bewegen. Führt also dazu, das auf dem Bild mehr scharf ist als auf dem Bild der FX obwohl beide den gleichen Ausschnitt haben.
Verzeichnung +
🙂

🙁
Verzeichnungen sind bei geraden Linien am Rande eines Fotos sichtbar, wenn das Foto mit einem Weitwinkelobjektiv gemacht wurde. Die vermeintlich gerade Linie sieht da eher krumm respektiv leicht gebogen aus. Wahrscheinlich machen sich die Verzeichnungen bei einer FX eher bemerkbar, weil man mit dieser „weitwinkliger“ fotografiert. Würde man aber an einer DX den gleichen Bildausschnitt wollen, so müsste man ein weitwinkligeres Objektiv wählen, was dann logischerweise mehr Verzeichnung aufweisen würde.
Gewicht
🙁
+
🙁
Das Gewicht der FX Kameragehäuse ist meistens schwerer als ein DX Body.
Objektive (Preise)
🙁
+
🙂
Für einen grösseren Sensor braucht es auch grössere Objektive um diesen Sensor bis in die Ecken mit Licht zu befluten. Diese Objektive sind für die FX Kameras meistens in einer eigenen Oberliga. Sie haben spezielle Linsen, die speziell vergütet sind. Solche Objektive sind in der Regel eher im oberen Preissegment zu finden
Objektive (Optische Leistung) +
🙂

🙁
Die Optische Leistung eines FX „Profi“ Objektiv (bei Nikon sind es die, mit dem goldigen Rand vorne) sind natürlich hervorragend. Diese Objektive an einem DX Body steigern auch da die Bildqualität. Die Bilder sind, mit so einem Objektiv geschossen, in der Regel schärfer und haben eine Tiefe. Die Bilder wirken nicht flach.
Weitwinkel Effekt +
🙂

🙁
Ein Weitwinkelobjektiv an einer FX muss nicht mit einem Crop Faktor multipliziert werden. Was ich meine ist, dass wenn man ein 14mm Weitwinkel verwendet, man an einer FX auch mit 14 mm Brennweite arbeitet. An einer DX muss man die 14mm mit dem Crop Faktor multiplizieren (x1.5) und man hat nur ein 21mm Objektive zur Verfügung. Generell gesagt, kann ich an einer FX mit „weiteren“ Winkeln fotografieren als mit einer DX
Fernrohr Effekt
🙁
+
🙂
Was der Nachteil an einem Weitwinkel ist, ist ein Vorteil bei den längeren Brennweiten. Wenn ich mir an eine DX ein 300 mm Teleobjektive montiere, dann fotografiere ich theoretisch mit einem 450mm, da ich die 300mm mit 1.5 multiplizieren darf (Crop Faktor)
Sucher +
🙂

🙁
Wenn ich grössere Objektive an einer FX brauche, lassen die auch mehr Licht durch und der Sucher ist in der Regel heller als einer an einer DX.
Tiefenschärfe +
🙂

🙁
Je kleiner ein Sensor desto eher ist vom Vordergrund bis zum Hintergrund alles scharf.
Preis der Kamera
🙁
+
🙂
Bis heute sind Vollformatkameras in der Regel eher im oberen Preissegment anzutreffen. In der Zukunft werden wir aber auch Einstiegsmodelle vorfinden, die zu einem vernünftigen Preis zu haben sind.

 

So, ich hoffe ich habe alles richtig recherchiert und einigermassen verständlich notiert. Ansonsten melden 🙂

 

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